Zu Ulrichs Geburts- und Wirkungsort und auf dem Donau-Radweg wieder zurück

Unsere erste Radpilgertour führt uns dahin, wo alles begann: In Wittislingen wuchs der hl. Ulrich auf und in Dillingen ging er zur Schule. Auf dem Weg kommen wir an der wunderschönen Klosterkirche in Maria Medingen vorbei, zurück geht es auf dem Donauradweg zu einer weiteren Ulrichskirche an unserem Ausgangspunkt in Schwenningen.

Gesamtstrecke: 52661 m
Maximale Höhe: 467 m
Minimale Höhe: 413 m
Gesamtanstieg: 135 m
Gesamtabstieg: -135 m
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An- und Rückfahrt: Bahnverbindung von Augsburg über Donauwörth nach Schwenningen

Wegverlauf: Schwenningen – Deisenhofen – Maria Medingen – Wittislingen – Dillingen – Höchstädt – Gremheim – Schwenningen

Strecke: 53,4 km

Höhenunterschied: ca. 180 m.

Anforderung: einfache familienfreundliche Radtour meist auf Asphaltstraßen und Forstwegen, durchgehend beschilderte Fahrradrouten und keine großen Steigungen

Einkehrmöglichkeiten in Dillingen und Höchstädt

Beste Jahreszeit: ganzjährig möglich

Am Bahnhof Schwenningen (1) halten wir uns nach Süden und radeln Am Augraben zur Hauptstraße B16 vor, die wir spätestens am Ortsausgang vorsichtig überqueren, da der Radweg auf der anderen Straßenseite verläuft. Er wechselt zwar auf unseren ersten Kilometern einmal die Seite, als es zum Bahnhof von Blindheim geht, kehrt aber bald wieder auf die linke Straßenseite zurück. Am Ortsanfang von Höchstädt sollten wir bei erster Gelegenheit die B16 überqueren, radeln wieder ein Stück zurück und biegen links in die Oberglauheimer Straße, wo uns wieder ein Rad-/Fußweg neben den Autos sicher vorwärtsbringt. Hinter einem Kreisverkehr halten wir uns an einem ausnehmend schönen Wegkreuz An der Dreifaltigkeit (2), das einen kurzen Blick lohnt, rechts und fahren nun am Ortsrand entlang geradeaus nach Deisenhofen. Dort geht es am Ende der Straße links in die Schulstraße und danach an der sehenswerten St. Nikolaus-Kirche nach rechts. Die Mörslinger Straße bringt uns – ebenfalls mit einem bequemen Radweg neben der Straße nach Mörslingen, das wir durchqueren.

 

Foto (Elsner): An der Dreifaltigkeit am Ortsrand von Höchstädt.

 

Foto (Elsner): Vor uns liegt die beeindruckende Klosteranlage von Maria Medingen.

Am Ortsende müssen wir uns links halten und folgen den Wegweisern nach Bergheim, auch bei einer Einmündung auf eine andere Straße. Hier geht es nach links dann bergauf in den etwas höher gelegenen Ort, wo wir am Rand von Bergheim (3) eine Aussichtsbank bei einem Marterl und einigen Apfelbäumen mit Korbiniansäpfeln zu einer kurzen Rast nutzen können. In unserer Fahrtrichtung können wir bereits die beeindruckende Klosteranlage von Maria Medingen sehen, außerdem liegt uns die Donauebene mit den Kühltürmen des ehemaligen Atomkraftwerks Gundremmingen und den Kirchtürmen von Lauingen und Dillingen zu Füßen. Entspannt geht es nun bergab über den Bogenbach und dann nach rechts, wo wir dem Radweg um die Klosteranlage herum folgen. Statt auf der Straße radeln wir auf dem unbefestigten Margarethe-Ebner-Weg und der Klosterstraße in den Innenhof von Kloster Medingen (4).

Das ehemalige Dominikanerinnenkloster stammt bereits aus dem 13. Jahrhundert und wird heute von den Dillinger Franziskanerinnen bewohnt. Die Anlage mit dem beschaulichen Klosterhof lädt zur Rast ein, wobei aber die herausragende Kirche nicht übersehen werden sollte: Das erste Architekturwerk von Dominikus Zimmermann mit dessen vielleicht schönstem Dachreiterturm außen und den wunderbaren Stuckaturen innen verdient ein paar Minuten unserer Zeit. Innen im lichten Saalraum begegnen wir den Fresken vom Bruder des Baumeisters, Johann Baptist Zimmermann – und besonders die an der Decke sind hohe Kunst, wenn man sich nur den fließenden Übergang von Malerei und Stuck beim Kirchenväterfresko ansieht. In der vorne rechts liegenden Kapelle befindet sich das Grab der seligen Mystikerin Margarete Ebner OP (1291-1351). Ihre Verehrung belegen zahlreiche Votivtafeln. Beim Zurückgehen durch den Kirchenraum ist der Blick auf die beiden ornamental verzierten Emporen ein Genuss.

 

Foto (Elsner): Deckenfresko in Maria Medingen von J.B. Zimmermann.

Vom ruhigen Klosterhof radeln wir vor zur Landstraße und halten uns dann links. Etwa nach einem Kilometer sehen wir rechts eine Baumreihe und biegen in die Straße bei ihr ein. Sie führt uns nach Wittislingen, wo wir auf die Zöschlingsweiler Straße stoßen. Hier fahren wir nach rechts und folgen ihr bis zum Marienplatz mit der gleichnamigen Säule, die vor der Kirche St. Ulrich und Martin (5) steht.

 

Foto (Elsner): Wittislingen, St. Ulrich und Martin.

Noch zu Lebzeiten des hl. Ulrich stand hier in der früheren Burg eine romanische Kirche, die dem hl. Martin geweiht war. Wittislingen war bereits ab dem 6./7. Jahrhundert Sitz des Hochadelsgeschlechtes, aus dem Ulrich stammte. Erst 1805 wurde das Patrozinium des berühmtesten Sohnes des Ortes beigefügt. Anstelle der Burgkapelle errichtete man schon im 14. Jahrhundert eine Basilika. Der Bergfried wurde zum Campanile, später (1550) auf 39 Meter erhöht. In ihm läutet bis heute zweimal in der Nacht das „Urle“, das Ulrichsglöckchen, und erinnert an die Sage, nach der das adelige Kind einst beim Heimweg von der Schule in Dillingen im Nebel herumirrte und durch den wundersamen Ton des kleinsten Glöckchens wieder nach Hause fand. Das eigentliche Kirchengebäude, das wir heute sehen, stammt erst aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Innen finden wir im Chor schönen Stuck aus dieser Zeit, im Langhaus dagegen Malereien, die die beiden Schutzpatrone zum Thema haben. An die uralte Geschichte dieses Kultortes erinnern das Weihwasserbecken und die Altarplatte, die sogar auf die Zeit um 600 datiert wird. Vor dem Chor erinnert eine Grabplatte besonders an Thietburga, die Mutter Ulrichs. Künstlerisch wertvoll ist die Strahlenkranzmadonna, die der Werkstatt von Johann Michael Fischer zugeschrieben wird.

 

Foto (Elsner): Die Naturkneippanlage in der Egau lädt zur Erfrischung ein!

Wir schieben unsere Räder am Campanile entlang und können, vorbei am Spielplatz, auf der Ulrichstraße bergab zur Egau rollen. Jenseits des Baches, der uns nun länger begleiten wird, geht es auf der Thietburgastraße wieder bergan, bis wir links in den Schabringer Weg abbiegen. Dieser ist später nicht mehr asphaltiert, führt aber immer geradeaus über Felder bis zu einer Landstraße. Dort geht es nach links wieder über die Egau, hinter der Brücke auf dem Radweg malerisch an ihr entlang. Eine schmale Brücke (mit der Bitte, abzusteigen) führt bald wieder über die Egau. Hier gibt es einen schönen Brotzeitplatz mit Naturkneippanlage (6), der gerade an warmen Tagen zu einer Rast einlädt.

Nun geht es durch Schabringen, den Radwegweisern folgend auf dem Mühlweg, dem Kreuzweg und der Schulstraße. Dann radeln wir wieder über Land entlang der Egau, unterqueren auf Asphalt die B16 und danach weiter bis zu einem Punkt, wo der asphaltierte Weg eine deutliche Rechtskurve macht. Hier bleiben wir auf unasphaltiertem Weg entlang der Egau und kommen zur Unterführung einer weiteren Landstraße. Bei einem Sportplatz erreichen wir Donaualtheim und biegen am Ende der Straße rechts in die Kaspar-Fuchs-Straße, in der wir eine Marienkapelle (7) entdecken. An ihr vorbei geht es zwischen Feldern weiter, dann vollziehen wir die Linkskurve des unasphaltierten Weges mit und gelangen am Stadtrand von Dillingen auf die Werner-von-Siemens-Straße, der wir nach links zur Marienstraße folgen. Hier halten wir uns rechts und gleich wieder links und radeln in die Zwergstraße, die uns zu den zahlreichen Parkplätzen von St. Ulrich (8) führt.

 

Foto (Elsner): Moderne Ulrichskirche in Dillingen.

Das moderne Pfarrzentrum, das bereits in den Außenanlagen so viel Großzügigkeit verrät, bleibt diesem Grundsatz auch in der Kirche treu, die durch ihre halbkreisförmige Sitzanordnung und die abstrakten Fenster von Anita Rist-Geiger sowie den Verzicht auf viel Dekor Weite und Harmonie ausdrückt. Anlässlich der 1000Jahrfeier, also vor genau 30 Jahren, wurde das Gotteshaus eingeweiht und füllte damit die Lücke, dass Dillingen als bedeutender Lern- und Wirkungsort des heiligen Bistumspatrons noch keine Ulrichskirche besaß. Auch hier finden wir eine Rokoko-Madonna von Johann-Michael Fischer (1750).

 

Foto (Elsner): Das Bronzedenkmal von Bischof Ulrich vor der Dillinger Studienkirche

An den Parkplätzen und dem Sportplatz vorbei radeln wir nach rechts über den Zwergbach und kommen auf der Schlesienstraße zur Böhmerwaldstraße, wo wir uns kurz rechts halten, dann aber gleich links in das Unterfeld einbiegen. Am Mittelfeld geht es nach rechts und vor zur Altheimer Straße, wo uns wieder ein Radweg nach links unter den Gleisen hindurchführt. An der folgenden großen Kreuzung biegen wir rechts in die Große Allee ab, dann aber bald links in die Gabelsbergerstraße. Nun geht es immer geradeaus zur Basilika St Peter, die zweite Kathedrale des Bistums. Sie erstrahlt außen und innen in neuem Glanz, denn erst in diesem Jahr wurde eine umfassende Sanierung abgeschlossen. Am Basilikaplatz mit dem erfrischenden Marienbrunnen orientieren wir uns nach rechts, radeln in die Klosterstraße und vor zur Königstraße, wo es nach rechts weitergeht, auch dann, wenn sich die Straße gabelt. Wir biegen in die Kardinal-von-Waldburg-Straße ein, radeln zwischen den Zeugen der universitären Vergangenheit Dillingen zur ehemaligen Universitätskirche, der sehenswerten barocken Studienkirche. An deren Hauptportal weitet sich der Ulrichsplatz mit hoch aufragender, kraftvoll wirkender Bronzestatue des Heiligen (9). Wer zu den Öffnungszeiten des Amtsgerichts hier ist, kann auch eine Kapelle im Gebäude hinter dem Denkmal besichtigen. Wenn die Radtour an einem Werktag unternommen wird, gleich noch ein Tipp: Die Ulrichskapelle im Schlossgarten ist einen kurzen Abstecher zum Schloss wert!

Nachdem wir das Standbild umrundet haben, radeln wir radeln ein kurzes Stück die Straße zurück bis zur Verzweigung und biegen dann rechts ab. Am Ledertor führt uns eine kleine Gasse bergab, wir folgen linkerhand der Vorstadtstraße und fahren unter dem Schloss vorbei. Bei der Vorfahrtsstraße Am Stadtberg geht es nach rechts und weiter auf der Donaustraße bis kurz vor die Donaubrücke, wo wir nach links abbiegen. Beim Parkplatz 1 geht es auf den Donauradweg, dem wir nun längere Zeit folgen, erst an der Donau entlang, dann weg vom Fluss nach Steinheim. Dort leiten die Schilder in die Spittelaustraße und über Jahnstraße, geradeaus in die Jägerstraße und rechts in die Römerstraße. Von dort kommen wir zur Markomannenstraße, in die wir links einbiegen. Sie führt uns zur Pfalz-Neuburg-Straße, neben der wir nun nach Höchstädt fahren, wobei wir ab einer großen Einschleifung wieder die B16 zur Nachbarin haben. Im Zentrum von Höchstädt biegen wir am Marktplatz in die Herzogin-Anna-Straße nach rechts, bald aber nach links in die Apothekergasse. Wir überqueren geradeaus die Straße An der Mauer und befinden uns neben einer Grünanlage entlang des Pulver-, später Klosterbaches. Hier bleiben wir längere Zeit auf dem Rad-/Fußweg, folgen den Schildern des Donauradweges über eine kleine Brücke nach Sonderheim und fahren leicht bergauf zur Hauptstraße. Dort geht es nach rechts, dann links in das Herrengäßchen, das uns zur Blindheimer Straße führt, die auf der linken Seite von einem Radweg begleitet wird. Durch Blindheim radeln wir geradeaus dem Straßenverlauf folgend und biegen erst in die Mühlstraße rechts ab. Nun fahren wir an der malerischen Breisachmühle vorbei ortsauswärts und nach Gremheim, wo wir den Donauradweg verlassen, wenn wir im Ort auf die Jurastraße nach links abbiegen. Leicht bergauf geht es zurück nach Schwenningen, wo noch eine Ulrichskirche (10) auf uns wartet. Wir erreichen sie, indem wir nach rechts in die Dorfstraße und dann wieder rechts in die erste Abzweigung der Kirchstraße einbiegen.

 

Foto (Elsner): St. Ulrich und Johannes Baptist in Schwenningen.

St. Ulrich und Johannes Baptist – also wieder ein Doppelpatrozinium – kann auch auf eine lange Geschichte zurückblicken, da die Turmuntergeschosse bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Die Kirche selbst wurde 1720 errichtet und beherbergt neben Fresken, die an der Decke auch wieder das Leben Ulrichs zum Thema haben, auch an der Südwand ein überlebensgroßes Kreuz aus dem 15. Jahrhundert.

Auf der Kirchstraße kommen wir auf ihrem anderen Zubringer diesmal geradeaus zur Dorfstraße und überqueren auch diese gerade, um in die Schulstraße zu gelangen und vor zur B16 radeln zu können. Sie queren wir in aller Vorsicht und biegen rechts in die Bahnhofstraße ein, die uns wieder zum Ausgangsbahnhof (1) führt.

Wir Autoren der Jubiläumsradtouren, Susanne und Walter Elsner, wünschen Ihnen eine gute Pilgerfahrt. Für Rückfragen, Kritik oder Anregungen nutzen Sie bitte das Kontaktformular auf unserer Homepage https://pilgerimpulse.jimdofree.com/. Dort finden Sie auch eine Vorschau auf die Radtouren: Zielpunkt Ulrich der nächsten Monate. Darüber hinaus nehmen wir gerne für den jeweiligen Aktionsmonat Wünsche zu Vorträgen über die Ulrichspilgerwege oder das Pilgern allgemein entgegen.