Sendener Runde – Evangelische und katholische Ulrichskirchen zwischen Iller und Roth

Zum Jahresanfang beginnen wir ganz im Westen des Bistums, wo eine angenehme Radpilgertour an der Iller und in ihrem Hinterland auf uns wartet. Auf dem Weg liegen in Hausen zunächst eine evangelische, in Diepertshofen dagegen eine katholische Ulrichskirche. Den historischen Höhepunkt bildet dann das schöne Illertissen, wo an den Frieden von Tussa sowohl am Martinsplatz mit einem Brunnen als auch in der Wallfahrtskirche von Au mit einem Relief am Hochaltar erinnert wird. Über das beschauliche Illerzell mit seiner Ulrichskirche geht es wieder zum Ausgangspunkt Senden zurück.

Gesamtstrecke: 44138 m
Maximale Höhe: 546 m
Minimale Höhe: 481 m
Gesamtanstieg: 250 m
Gesamtabstieg: -250 m
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Anfahrt: Bahnverbindung von Augsburg über Ulm nach Senden

Rückfahrt: Bahnverbindung von Senden über Ulm nach Augsburg

Wegverlauf: Senden – Hausen – Pfaffenhofen a. d. Roth – Diepertshofen – Weißenhorn – Illertissen – Au – Illerzell – Senden

Strecke: 43,8 km.

Höhenunterschied: ca. 300 m. bergab und bergauf

Gesamtfahrzeit: 3,5 Std.

Anforderung: Einfache Radtour auf Asphaltstraßen und Forstwegen, durchgehend beschilderte Fahrradrouten

Einkehrmöglichkeit: Am besten in Senden, Pfaffenhofen und Illertissen, weitere Möglichkeiten in Vöhringen

Beste Jahreszeit: Ganzjährig möglich

Vom Bahnhof Senden (1) fahren wir nach rechts die Bahnhofstraße entlang bis zum Bahnübergang und biegen dort wieder rechts in die Ortsstraße ab. Es geht bald bergauf, rechterhand sehen wir die St. Jodok-Kirche aus dem 18. Jahrhundert. An einer Gabelung halten wir uns nach links in die Aufheimer Straße und gelangen so in das Dorf Aufheim mit seiner Johanneskirche. Unweit von ihr biegen wir bei der Kreuzung nach links in die Hausener Straße. Von der bald erreichten Anhöhe bietet sich ein schöner Blick auf das kleine Dorf Hausen mit seiner ebenfalls kleinen Ulrichskirche. Zu ihr gelangen wir, wenn wir uns an der ersten Gabelung rechts in die Aufheimer Straße begeben und dann bei der nächsten Gabelung wieder rechts in die Weiherstraße fahren. Bald stehen wir vor den Treppen zur evangelischen Ulrichskirche von Hausen (2).

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Die evangelische Ulrichskirche von Hausen stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Die bereits aus dem 15. Jahrhundert stammende einschiffige Kirche ist leider meist geschlossen, das Innere kann man auf einem Foto im Schaukasten bewundern. Der Turm wurde nach einem Entwurf von J.M. Kapfer 1790 erneuert.

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Hinter Holzschwang geht es bergab gerade hinaus in die Felder

Auf der Weiherstraße fahren wir weiter, bis sie auf eine Landstraße stößt, neben der wir auf dem bequemen Radweg nach links in Richtung Pfaffenhofen weiterradeln. Dabei unterqueren wir die Autobahn und gelangen geradewegs nach Holzschwang. Am Ortsende geht es weiter geradeaus und bergab hinaus in die Felder. Über Hirbishofen, wo wir rechts abbiegen, erreichen wir Pfaffenhofen an der Roth (3) mit seiner schmucken Pfarrkirche.

Vom Kirchplatz geht es rechts in den Römerweg und dann länger geradeaus, den Schildern „Marktour“ nach. Kurz vor der Rothbrücke mit Rastplatz können wir einen kurzen Abstecher nach links zur Ulrichskirche von Diepertshofen (4) machen.

 

Die Ulrichskirche von Diepertshofen mit ihrem hübschen Dachreiter.

Das barocke Kirchlein mit seinem hübschen Dachreiter stammt aus den Jahren 1747/48 und bietet auch wegen seines erst vor wenigen Jahren neugestalteten Vorplatzes eine gute Gelegenheit zur Rast. Für einen Besuch ist es ratsam, sich vorher im Pfarrbüro (07302 96060) anzumelden.

Über die Brücke und dann links geht es nun weiter, wobei wir auch bei der Einmündung in die Erbishofener Straße immer geradeaus auf diesem Roth-Ufer bleiben und an weiteren schönen Rastplätzen vorbei nach Weißenhorn radeln, das mit seiner unversehrt erhaltenen Altstadt wirklich einen Abstecher wert ist – schließlich ist es die einzige Stadt neben Augsburg, die sich heute Fuggerstadt nennen darf. Wir radeln anschließend geradeaus am Bahnhof vorbei und kommen auf der Höhe von einigen Discountern an einen großen Kreisverkehr. Dort biegen wir rechts nach Vöhringen ab und radeln neben der Straße etwa 3 km stetig bergauf. Bei einem Parkplatz kurz vor der A7 bleiben wir noch in Fahrtrichtung, biegen dann aber beim Kreisverkehr nach links ab. Nun geht es auf einem bequemen Radweg wunderbar bergab nach Emershofen, geradewegs durch den Ort und dann leicht bergauf nach Tiefenbach. Wir biegen rechts in die Graf-Kirchberg-Straße, radeln an der Antoniuskirche vorbei und lassen dann unsere Räder auf dem Radweg links von der Straße durch die Autobahnunterführung rollen. Illertissen liegt bald vor uns, und kaum im Ort biegen wir auch schon nach links in die Friedhofsstraße ab. Hinter dem Friedhof verzweigt sie sich, wir halten uns rechts und fahren am Unteren Graben zur Krankenhausstraße. Dort sehen wir links schon den Friedensbrunnen (5) am Martinsplatz.

Die 2004 errichtete Anlage erinnert an den Frieden von Tussa, an dem der hl. Ulrich maßgeblich beteiligt war. Für Illertissen ist dieser historische Fakt gleichzeitig die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 954 als „Tussa“. Wir sehen die Bronzestatuen des späteren Kaisers Otto I. und seines Erstgeborenen Liudolf, die sich an der Iller feindlich gegenüberstanden. Die Bischöfe Ulrich von Augsburg und Hartbert von Chur vermittelten und bewirkten die Versöhnung der beiden Kontrahenten auf der Burg von Tussa. So wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, dass ein Jahr später bei der Schlacht auf dem Lechfeld das ottonische Heer mit vereinten Kräften gegen die einfallenden Ungarn siegte.

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In Illertissen erinnert der Friedensbrunnen am Martinsplatz an den Frieden von Tussa, an dem der hl. Ulrich maßgeblich beteiligt war.

Wir biegen nun in die Christoph-Roth-Straße nach rechts ab und stoßen auf die Ulmer Straße, wo wir kurz nach rechts fahren, hinter der evangelischen Christuskirche aber gleich wieder links in die Adolf-Kempter-Straße einbiegen. Hinter den Gleisen heißt sie Auer Straße, der wir nun auch nach der Verzweigung folgen, bis wir auf die Nordtangente treffen. Hier geht es auf dem Radweg nach links und am bald erreichten Kreisverkehr nach rechts. Am Ende des Radwegs biegen wir auf das ruhige Sträßchen Am Spielplatz ab und radeln gemütlich nach Au hinein, wo wir die fast unscheinbare Wallfahrtskirche (6) aufsuchen, die wir erreichen, indem wir auf der Dorfstraße nach rechts fahren.

 

In der Auer Wallfahrtskirche befindet sich ein Relief mit dem Friedensschluss von Tussa am Hochaltar.

Bereits seit 1466 stand hier eine Kapelle, von der Reste an Turm und Chor noch vorhanden sind. Um 1700 wurde das Langhaus errichtet, in den folgenden Jahrzehnten entstanden die Fresken und der Hochaltar, wobei die große Madonna wohl schon zuvor existierte. Seitenaltäre und Kanzel kamen erst bei der Renovierung Ende des 19. Jahrhunderts hinzu. Für uns besonders interessant ist ein Relief an der Predella des Hochaltars, das sich vermutlich auf den Friedensschluss von Tussa bezieht und Bischof Ulrich zeigt.

Wir radeln auf der Dorfstraße weiter und erreichen nach dem Ortsende den Badesee von Au, der an warmen Tagen zu einer Erfrischung einlädt. An seinem Ende biegen wir allerdings von der Dorfstraße ab und fahren links weiter. Es geht an Bellenberg vorbei und direkt auf Vöhringen zu, auf das wir besonders am Illerkanal, den wir überqueren, einen schönen Blick haben. Am Radweg an der Illerstraße, auf die wir nun nach links abbiegen, geht es nun in Richtung des namensgebenden Flusses, zu dem wir, kurz vor der Brücke rechts abzweigend, hinunterradeln. Nun fahren wir auf dem Illerradweg bis zur ersten Gabelung, wo es nun für uns rechts hinauf zum Illerkanal geht.

 

Hinter Vöhringen fahren wir auf dem Illerradweg.

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Wir kommen nach Illerzell, indem wir über den Illerkanal radeln.

An diesem radeln wir nun entlang nach Illerzell, dessen Kirchturm uns schon länger die Richtung weist. Bei Schranke fahren wir auf die Straße, kurz nach links und dann rechts über die Kanalbrücke.

Wir kommen an einer unscheinbaren Kapelle vorbei, die der Schmerzensmutter geweiht ist und steuern geradewegs auf den Friedhof zu. Hier schieben wir unser Rad zur Ulrichskirche von Illerzell (7).

Die neugotische Kirche wurde 1862/64 nach Plänen von E. v. Horstig erbaut. Ein stimmiges Inneres im Nazarenerstil umgibt den deutlich am Hochaltar erkennbaren Kirchenpatron.

 

Der hl. Ulrich in der neugotischen Kirche von Illerzell.

Wir radeln auf der Hauptstraße nach rechts und dann immer geradeaus, bis wir vor der Schule nach rechts und vor der Landstraße gleich links auf den Radweg nach Senden abbiegen. An der St2031 müssen wir nochmal links abbiegen und dem Radweg entlang der verkehrsreichen Einfallstraße nach Senden (1) folgen. Am ersten Kreisverkehr im Ortsbereich biegen wir in die Bahnhofstraße ein und befinden uns bald wieder an unserem Ausgangspunkt.

Wir Autoren der Jubiläumsradtouren, Susanne und Walter Elsner, wünschen Ihnen eine gute Pilgerfahrt. Wenn Sie Rückfragen, Kritik oder Anregungen haben, schreiben Sie bitte in unser Kontaktformular auf unserer Homepage https://pilgerimpulse.jimdofree.com/. Dort finden Sie auch eine Vorschau auf die Ulrichsradtouren der nächsten Monate und können einen Pilgerausweis zum Ausdrucken herunterladen. Wünsche zu Vorträgen über die Ulrichspilgerwege oder das Pilgern allgemein nehmen wir für den jeweiligen Aktionsmonat gerne entgegen.