15. Juli 2024

Mit offenen Händen dem Himmel entgegen

Die gemeinsame Wallfahrt der katholischen Schulen im Bistum Augsburg zum Grab des heiligen Ulrich gehört schon seit vielen Jahren zum festen Programm der Ulrichswoche. Im Schulwerksgottesdienst diesen Donnerstag konnte Weihbischof Florian Wörner mit hunderten Kindern und Jugendlichen den Bistumsheiligen feiern – und wünschte ihnen, mit offenen Händen statt geballten Fäusten durchs Leben gehen zu können.

Die Hand sei eines der wichtigsten Instrumente des Menschen, um mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen zu interagieren, betonte der Weihbischof in seiner frei gehaltenen Predigt. Man könne sie zur Faust ballen und anderen Schaden zufügen – oder man könne es wie der heilige Ulrich halten, der mit seinen Händen viel lieber gearbeitet oder sie großzügig und offen anderen hingehalten habe. Man könne sie aber auch zum Beten falten als äußeres Zeichen, „dass jetzt Gott dran ist.“

So sei es auch kein Zufall, dass die Hände beziehungsweise die Handauflegung in den Sakramenten der Kirche eine große Rolle spielten. Weder Taufe noch Firmung seien ohne dieses Zeichen denkbar, und auch beim Empfang der Eucharistie seien die Hände meist zur Schale geformt. „Gott drängt sich nicht auf“, so Weihbischof Wörner. Vielmehr halte er den Menschen wiederum seine offene Hand hin, und es liege an jedem und jeder Einzelnen, diese Hand Gottes „zu ergreifen und sich führen zu lassen.“

In dem Pontifikalamt waren hunderte Kinder und Jugendliche in der Ulrichsbasilika aus katholischen Schulen des Schulwerks im gesamten Bistumsgebiet zusammengekommen. Musikalisch kam es dabei sogar zu einer Uraufführung: Junge Musikerinnen und Musiker aus dem St.-Thomas-Gymnasium in Wettenhausen gestalteten den Gottesdienst mit der eigens zu diesem Anlass komponierten „Ulrichsmesse“ des ehemaligen Burgauer Chorleiters Herwig Nerdinger.

Das Schulwerk der Diözese Augsburg wurde 1975 errichtet und ist der größte private Schulträger in Bayern. Es betreibt 46 Schulen im Bistumsgebiet, die von insgesamt rund 20.000 Schülerinnen und Schülern besucht werden.

Text: pba
Fotos: Julian Schmidt / pba

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