12. Juli 2023

Kirche bunt und kreativ für alle

Mit einem bunten und lebendigen Auftaktfest auf dem Augsburger Rathausplatz ist an diesem Samstag das Ulrichsjubiläumsjahr von Bistum und Stadt Augsburg feierlich eröffnet worden. Gemeinsam gaben Bischof Dr. Bertram Meier und Oberbürgermeisterin Eva Weber vor mehreren tausend Menschen den Startschuss für die einjährigen Feierlichkeiten rund um den Bistums- und Stadtpatron. Neben einem großen Bühnenangebot und Mitmachaktionen für Jung und Alt stellten sich bis in den frühen Nachmittag rund 40 kirchliche Einrichtungen näher vor. Luftballons mit Bitten an den hl. Ulrich färbten den Himmel für einen kurzen Moment in „rot-weiß“ und trugen die Begeisterung für den Heiligen über die Stadtgrenzen hinaus.

„Die vielen Menschen hier zeigen, dass die Kirche nicht ausgetrocknet ist. Ich fühle mich hier pudelwohl, hier ist ganz viel Leben. Das ist klasse!“, freute sich Bischof Bertram über den gelungenen Auftakt des Jubiläums auf der Bühne vor dem Rathausplatz. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Eva Weber beantwortete er in einer lockeren Runde die Fragen von Moderator Wolfgang Küpper, langjähriger Leiter der Redaktion „Religion und Orientierung“ des Bayerischen Rundfunks.

„Feiern können die Augsburger. Dass wir hier ein Familienfest daraus gemacht haben, ist großartig“, zeigte sich auch die Oberbürgermeisterin begeistert von den vielfältigen Ständen und dem bunten Bühnenprogramm. Der hl. Ulrich sei für sie nicht nur Stadtpatron, sondern auch ein Mensch, der Gutes gewirkt habe, zutiefst menschlich gewesen sei und dem man nacheifern könne. „Insofern sind die Werte, die Ulrich verkörperte, auch heute noch hochaktuell“, so Weber. Als „Stachel im Fleisch“ bezeichnete Bischof Bertram den Heiligen, der für ihn Vorbild sei. Ulrich habe gezeigt, dass Glaube erst dann Hand und Fuß habe, wenn er zur Tat werde. Karitatives, Bildung und Soziales hätten deshalb auch im Bistum Augsburg Priorität, betonte der Bischof bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel.

Während der heilige Ulrich den ganzen Vormittag in unterschiedlichen Formaten auf dem Rathausplatz präsent schien, so wurde gleichzeitig auch ein Zeichen in Richtung Himmel geschickt. Bei einem großen Luftballonstart richteten sich Kinder, aber auch Erwachsene mit Wünschen und Bitten an den Heiligen. Auf Zetteln hatten sie diese vorher notiert und an die Luftballonschnur gehängt. Der Himmel über dem Augsburger Rathaus leuchtete für diesen kurzen Moment rot und weiß. Die zahlreichen Menschen, die sich auf dem Platz eingefunden hatten, sahen staunend nach oben.

Ein Kommen und Gehen war den ganzen Vormittag über spürbar. Auch einige Passanten fanden den Weg in die Meile und ließen es sich nicht nur an den kostenlosen Essens- und Getränkeständen gut gehen. Es war die Atmosphäre eines kleinen Kirchentags des Bistums, die beim Fest in der Luft zu liegen schien. „Ich bin überwältigt von der Vielzahl an Menschen, die heute gekommen sind“, freute sich Domkapitular Dr. Thomas Groll, Vorsitzender des Ulrichskomitees, über den regen Zulauf, der bereits vor dem offiziellen Beginn des Festes spürbar war. „Wir wollen heute zeigen, dass Kirche jung, bunt und vielfältig ist. Die Leute sollen sehen, dass wir eine Kirche sind, die für die Menschen da ist“, betonte er.

Sowohl an den Ständen als auch auf der Bühne schien dies in die Tat umgesetzt zu werden: Zahlreiche Verbände, soziale Einrichtungen sowie Seelsorgeabteilungen des Bistums präsentierten sich informativ und kreativ. So gab es für Kinder unterschiedliche Bastel- und Malaktionen, Wurfspiele und Rätselaufgaben, einen Kicker für die sportliche Herausforderung sowie eine Pflanzaktion der Behinderteinrichtungen im Caritasverband der Diözese Augsburg.

Wer bei dieser Fülle an Ständen den Überblick verlor, erhielt durch die Zuschaltung von Livereporterin Birgit Geiß von katholisch1.tv einen Einblick in ausgewählte Präsentationen. Anhand von Attributen des Heiligen stellten die Verantwortlichen vor, wie ein Handeln im Sinne von Ulrich in ihrer jeweiligen Einrichtung oder Abteilung umgesetzt wird.

Wer die Ruhe suchte, der war auf dem Rathausplatz beim Auftaktfest an falscher Stelle. Denn still war es den Vormittag über so gut wie nie. So sorgte gleich zu Beginn das eigens komponierte Ulrichslied von Musikkomponist Robert Haas mit Band für gute Stimmung. Auch mehrere Kinderchöre und Chöre sowie ein Blasorchester hatten sich ein abwechslungsreiches musikalisches Programm überlegt. Bunte und weltkirchliche Rhythmen waren spätestens zu hören, als ein Chor aus Uganda auftrat. Ausgerüstet mit Trommeln und bunten Gewändern sorgten die Sängerinnen und Sänger für ein Gefühl von Afrika mitten in Augsburg. Jubelnder Beifall war die Antwort des Publikums.

Ihr sportliches und tänzerisches Können zeigte eine Tanzgruppe der Ulrichswerkstätten, während es bei der Vorstellung der Artistengruppe aus dem Circus von St. Ottilien um Artistik in Perfektion ging. Im Cheerleading-Stil absolvierten die Schülerinnen und Schüler wilde Sprünge und zeigten ausgefallene Formationen. Wie gebrauchte Kleidung auch für gutes Aussehen sorgen kann, wurde bei einer Modenschau der aktion hoffnung präsentiert.

Sich vor der Kamera zu präsentieren, war an diesem Tag nicht nur Ausgewählten vorbehalten. So konnten sich Besucherinnen und Besucher am Filmprojekt „Uli und Du“ beteiligen und hatten damit die Chance, beim längsten Ulrichsfilm aller Zeiten dabei zu sein. Dabei galt es darzustellen, was man persönlich mit dem Heiligen verbindet. Wer die Chance beim Auftaktfest verpasst hat, kann sich an der Aktion noch das ganze Jahr über beteiligen (https://www.uli-und-du.de/).