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„Die heutige Augsburger Stadtpfarrkirche St. Ulrich und Afra, Grablege der Augsburger Bistumspatrone Afra, Simpert und Ulrich, war Jahrhunderte lang die Kirche einer bedeutenden, 1644 endgültig zur Reichsstandschaft aufgestiegenen Benediktinerabtei.

Deren Anfänge gingen zurück bis in das beginnende 11. Jahrhundert, in die Zeit der monastischen Reformbewegungen des Hochmittelalters. Zwar überliefert keine Urkunde das genaue Gründungsjahr. Aber an der Wiege des Klosters standen König Heinrich II.
(1002-1024, seit 1014 Kaiser) und sein Bruder Bischof Brun von Augsburg (1006-1029). Sie wandelten eine bei St. Afra bereits bestehende Klerikergemeinschaft in ein benediktinisches Kloster um, fundierten es mit Grundbesitz in Schwaben, Südtirol und Bayern und setzten den Tegernseer Mönch Reginbald als Gründungsabt ein. Eine späte Klostertradition verlegt die
Gründung oder Umwandlung in das Jahr 1012.

In der Säkularisation 1802/03 übertrug das Kurfürstentum Bayern das Klosterareal an die Reichsstadt Augsburg. Der gesamte Klosterkomplex, zeitweise als Kaserne dienend, wurde im 20. Jahrhundert völlig abgetragen. Die reich ausgestattete Kirche, einer der frömmigkeits- und kunstgeschichtlich bedeutendsten spätgotischen Sakralbauten Süddeutschlands,
ist als kostbares Erbe und zugleich als Zeuge einer großen Vergangenheit bis heute erhalten.“ (Text: Prof. Dr. Manfred Weitlauff)

Referent:
Prof. Dr. Wolfgang Augustyn, Stellv. Direktor des Zentralinstituts für Kunstgeschichte LMU-München

Moderation:
Dr. Robert Schmucker

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