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Im Rahmen des Ulrichsjubiläums, das unter anderem die 1.100 Wiederkehr der Bischofsweihe des Heiligen würdigt, zeigt das Diözesanmuseum St. Afra die größte Sammlung an sogenannten Ulrichskreuzen aus der Sammlung des Prälaten Josef Maria Friesenegger (1855-1937). Ferner wird die Ausstellung um Ulrichskreuze ab dem Jahr 1937 bis heute aus privaten Sammlungen sowie um Kunstwerke aus dem Diözesanmuseum, welche Inhalte der einzelnen Ausstellungssektionen verdeutlichen, ergänzt.

Doch was sind Ulrichskreuze und wozu dienen sie? Es sind Nachbildungen eines silbernen und emaillierten Kreuzreliquiars aus der Zeit um 1320/30, das drei Kreuzpartikel in sich birgt. Nach der Legende hat Ulrich diese bei der Lechfeldschlacht im Jahr 955 getragen und durch den Segen mit diesem Kreuz und seinem Gebet den erfolgreichen Ausgang der Schlacht besiegelt. Das Siegeskreuz (crux victorialis) ließen die Benediktiner von St. Ulrich und Afra von der Barockzeit an imitieren, um es an Wallfahrer auszugeben, die sich davon Segen und Schutz für ihre alltäglichen Anliegen erhofften. So wurden Ulrichskreuze beispielsweise in Häusern und Ställen aufgehängt, um das Böse abzuwehren, vor Krankheiten bewahrt zu bleiben und das Vieh zu schützen. Man findet sie auch in Äckern vergraben, um unliebsame Mäuse- und Rattenplagen abzuwehren. Darüber hinaus wurden Ulrichskreuze auch Verstorbenen als Grabbeigabe mitgegeben oder als Schmuckstück und Rosenkranzanhänger verwendet.

Entscheidend für ein Ulrichskreuz ist neben der Form, die Wahl des Motives, das immer mit Ulrich zu tun hat. So kann beispielsweise der Heilige selbst auf einem Pferd mit dem Kreuz in der Hand, seinem Attribut, dem Fisch oder die Buchstaben SV (Sanctus Udalricus) zu sehen sein. Die typischen Materialien, die für die Herstellung der Ulrichskreuze Verwendung fanden, sind neben Messing auch Silber oder ganz besondere Materialien, wie Gold und Bein.

Während die früheren Ulrichskreuze hauptsächlich als Wallfahrtsandenken gefertigt wurden, prägte man später auch Ulrichskreuze zu besonderen Anlässen, wie Jubiläen und Ereignissen im privaten und kirchlichen Bereich als Erinnerung daran. So gibt es Ulrichskreuze, die zum Andenken an die Taufe, Kommunion und Firmung hergestellt wurden.

Die abwechslungsreiche Ausstellung stellt einen Teil der riesigen Sammlung von über 700 Ulrichskreuzen der Friesenegger-Sammlung sowie der neueren Ulrichskreuze vor und beantwortet Fragen rund um das Warum, Wann und Wie. Mit einem eigens für die Ausstellung entwickelten interaktiven Spiel kann man eine Entdeckungsreise beginnen und in die faszinierende Welt der Ulrichskreuze eintauchen. Ergänzt wird die Präsentation durch familiengerechte Mitmach-Stationen, an denen neues Wissen rund um die Ulrichskreuze spielerisch erworben bzw. neuerworbenes Wissen erprobt werden kann. Zur Ausstellung erscheint ein wissenschaftlicher Katalog mit allen Kreuzen als fundiertes Nachschlagewerk.

Kosten:
5,00 € regulär
4,00 € ermäßigt
8,00 € Familienkarte

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