20. Juli 2023

Essen, Austausch und Begegnung mit Bedürftigen

Essen geteilt und miteinander genossen haben an diesem Mittwoch Bischof Dr. Bertram Meier, der Sozialreferent der Stadt Augsburg, Martin Schenkelberg, sowie Vertreter des Bistums und der Stadt mit rund 130 Bedürftigen aus verschiedenen Einrichtungen des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Augsburg. Dem Vorbild des Bistums- und Stadtpatrons folgend nahmen sie sich an einer festlich gedeckten „Ulrichstafel“ im Caritas-Zentrum in der Augsburger Depotstraße Zeit für die Anliegen der Frauen und Männer. Unterschiedliche Projekte, die in Einrichtungen der Caritas umgesetzt werden, stellten sich vor.
„In den Biographien des heiligen Ulrich wird immer wieder beschrieben, dass er ein Herz und auch ein Gespür für die Armen und Notleidenden, für die vielen Menschen am Rande hatte. Wann immer er in seinem Bistum unterwegs war, sorgte er dafür, dass es vor Ort eine Armenspeisung gab, dass die Benachteiligten nicht vergessen wurden“, nahm Bischof Bertram in seiner Ansprache auf das soziale Handeln des Heiligen und das diesjährige Ulrichsjubiläum Bezug.

Essen halte nicht nur Leib und Seele zusammen, sondern stifte auch Gemeinschaft: „Wir haben uns alle gemeinsam um diese Tafel versammelt: Alt und Jung, Fröhlich und Traurig, Reich und Arm, Gläubig und eher Ungläubig. Wenn wir nachher die Speisen genießen, spielt das alles keine große Rolle mehr. Wir werden zu einer großen Tischgemeinschaft.“ Denn ganz im Sinne Ulrichs sei es wichtig, gemeinsam unterwegs zu sein und sich gegenseitig zu stärken über alle Unterschiede hinweg, betonte der Bischof und richtete gleichzeitig seinen Dank an die vielen Organisatoren des Festes. Zu diesem war er selber auch keineswegs ohne leere Hände angekommen. Als Zeichen des miteinander Teilens brachte er Wasser- und Honigmelonen mit, die den Gästen aufgeschnitten als erfrischendes Dessert dienen sollten.

Die Ulrichstafel stehe symbolisch für den Zusammenhalt innerhalb der Stadt, sprach Sozialreferent Martin Schenkelberg den vielen caritativen Einrichtungen seinen Dank für ihr Tun aus. „Lassen sie uns den gesellschaftlichen Zusammenhalt pflegen“, so Schenkelberg. Wie unterschiedlich die Hilfe ist, die von Seiten der Caritas für Menschen in Notlagen geleistet wird, wurde beim Begegnungsfest im Caritaszentrum in der Augsburger Depotstraße deutlich. So stellten sich stellvertretend für die Vielzahl an Mitmachangeboten zur sozialen Teilhabe ein Holz-, Koch-, und Nähprojekt unter anderem aus dem Abbé-Pierre-Zentrum für alkoholkranke Menschen näher vor.

Der heilige Ulrich habe in seiner Zeit visionär das Ziel einer wohltätigen Stadt verfolgt. „Wir als Caritas setzen uns in seiner Tradition für die Bewahrung einer solchen sozialen Stadt ein. Wir leisten Dienst in der Sicherheit und dem Vertrauen darauf, dass der hl. Geist uns begleitet“, betonte Otto Bachmeier, Geschäftsführer beim Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Augsburg in seiner Begrüßung. „Wir alle haben auch schon mal Nöte und Grenzen erlebt. Dieser wesentliche Erfahrungswert schafft bei uns eine Begegnung auf Augenhöhe.“

Für Begegnung und Austausch war bei der Ulrichstafel ohnehin jede Menge Gelegenheit. Bei Suppe und Brot und bestem sommerlichem Wetter nutzten die Gäste die Möglichkeit zum Gespräch untereinander. Für das gute Essen hatten die Schülerinnen und Schüler der Maria-Stern Berufsfachschule für Ernährung gesorgt, die auch den Service gekonnt übernahmen.

Die Ulrichstafel fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt, soll sich aber als feste Tradition etablieren.

pba

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An mehreren langen Tafeln wurde das Essen serviert. Vertreter des Bistums, der Stadt und der Caritas waren neben den Bedürftigen an den Tischen zahlreich vertreten. (Fotos: Maria Rösch/pba)