Unsere Einladung an Sie
Wir laden Sie dazu ein, das Anliegen des Jubiläumsjahres in Ihrem Wirkungskreis bekannt zu machen und mit einem bunten Strauß an Ideen für Veranstaltungen und Aktionen (z. B. Vorträge, Konzerte, Kindertheater, Feste, Gottesdienste, Sozialaktionen und vieles mehr) zum Gelingen dieses Jahres beizutragen. Dies können völlig neue Formate sein, es können Kooperationen mit anderen Gruppen, mit Schulen, caritativen und sozialen Einrichtungen oder auch politischen Gemeinden sein, es kann aber auch das Thema des Jubiläumsjahres in das schon bestehende Leben Ihrer Pfarrei, Ihres Verbandes oder Ihrer Einrichtung eingebunden werden – so, wie es für Sie möglich und umsetzbar ist. Das Bischöfliche St.-Ulrich-Komitee freut sich auf Ihr Mitmachen, Ihre Rückmeldungen – und sagt schon heute ein herzliches „Vergelt’s Gott“.
Auf den ersten Blick stellen viele sich die Frage, warum das Bistum in dieser bedrängten Zeit ein Ulrichsdoppeljubiläum feiern soll. Sind nicht viele andere Themen wichtiger, wie der Krieg in der Ukraine und die Sorge um die von dort Geflüchteten, die Corona-Pandemie, die drängenden Fragen in der Kirche mit dem synodalen Weg und den von vielen geforderten Reformen. Ist es angesichts des Missbrauchskandals überhaupt angemessen, zu feiern? Natürlich ist es notwendig, sich diese Fragen zu stellen. Doch im Jubiläumsjahr soll es eben nicht darum gehen, die Weihe eines Bischofs von vor 1.100 Jahren als historisches Ereignis zu feiern, sondern zu fragen, was uns Ulrich für heute sagen kann. Ein junger Erwachsener hat dies – wie ich meine – treffend auf den Punkt gebracht: Es geht darum, das „Ulrichtige“ zu tun! Jetzt geht es sicher darum, die Geflüchteten gut aufzunehmen, für den Frieden einzutreten und zu beten, auf die Sorgen und Nöte der Menschen hinzuhören – ähnlich wie es Ulrich in seiner Zeit für die Ausgegrenzten und Armen getan hat. Übrigens war er nicht nur der mutige Verteidiger gegen die damals noch nicht christianisierten Ungarn, sondern vielfach Friedensstifter unter den Großen seiner Welt.
In Zeiten der Krise ein besonderer Blick auf Christus
Gerade in diesen krisenhaften Zeiten dürfen wir im Blick auf Jesus Christus immer wieder neu schauen, was jetzt für uns das Notwendige ist. Ich meine, wir sollten uns als Christinnen und Christen nicht verstecken. Selbstverständlich müssen wir uns den Problemen stellen und wollen nicht mit einem Fest das Schwere und Bedrückende zudecken oder wegschieben. Vielmehr gilt es, die Kirche neu auszurichten, in der Öffentlichkeit zu zeigen, dass neben dem Schwierigen auch viel frisches Leben in der Kirche steckt. Wir wollen hinausgehen aus dem Binnenraum der Kirche, in die Gesellschaft hinein und bis an die Grenzen – wie uns dies Papst Franziskus im Blick auf Jesus immer wieder vor Augen führt. Diesen Blick auf die Menschen verdeutlicht das Leitwort des Jubiläums „Mit dem Ohr des Herzens“. Das Jubiläumsjahr beginnt am 3. Juli 2023 und endet mit der Ulrichswoche 2024, denn der heilige Bischof Ulrich wurde 923 zum Augsburger Bischof geweiht und verstarb 50 Jahre später. Zur Koordination hat Bischof Dr. Bertram Meier das Bischöfliche St.-Ulrich-Komitee ins Leben gerufen. Zahlreiche Persönlichkeiten des kirchlichen, kulturellen und öffentlichen Lebens wirken in drei zusätzlichen thematischen Arbeitsgemeinschaften (Kirche, Kultur, Politik/Gesellschaft) mit, um diesen Impuls in die unterschiedlichen Lebensbereiche zu tragen.
Domkapitular Dr. Thomas Groll
Vorsitzender des Bischöflichen St.-Ulrich-Komitees