9. Juli 2024

Wallfahrt für die Einrichtungen der Behindertenhilfe

Das Wirken der Kirche und ihrer Botschaft im Lebensalltag und in der Gesellschaft ist sehr vielfältig. Das wird in besonderer Weise deutlich, wenn Hunderte von Menschen mit den unterschiedlichsten Einschränkungen und Behinderungen aus Einrichtungen der großen Caritas-Familie der katholischen Kirche in der Ulrichswoche nach Augsburg kommen. Sie begrüßte Bischof Dr. Bertram Meier in ihrem Wallfahrtsgottesdienst am Dienstag in der Ulrichsbasilika mit dem Ruf Jesu „Ihr seid meine Freunde!“

Für Bischof Bertram wie auch für den Diözesan-Caritasdirektor Diakon Markus Müller war der Wallfahrtsgottesdienst mit behinderten eine Premiere. Zum ersten Mal nahmen sie daran teil. „Ich hoffe, dass es nicht das letzte Mal war“, sagte der Bischof. Diözesan-Caritasdirektor Müller konnte die Gäste aus den Regens-Wagner-Einrichtungen in Dillingen, Lautrach und Hohenwart, aus dem Dominikus- Ringeisenwerk in Ursberg, den Einrichtungen der Stiftung St. Johannes in Neuburg und Marxheim-Schweinspoint, den Ulrichswerkstätten der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH in Augsburg, Aichach und Günzburg, den CAB-Caritas-Wohneinrichtungen in Offingen und in Gundelfingen – alle Mitglieder der Caritas – begrüßen.

Der Bischof predigte in Leichter Sprache, einer klar und übersichtlich strukturierten Sprachform, die auf komplizierte Wörter und Sätze verzichtet. Er verdeutlichte so in seinen Worten in eindringlicher Weise, was es heißt, Jesus als Freund zu haben. „Ein Freund ist jemand, dem ich vertrauen kann. Ein Freund ist jemand, dem ich alles sagen kann. Ein Freund lacht mich nicht aus.“ Jesus sei dieser verlässliche Freund, weshalb es, so der Bischof, gut sei, auf Jesu Bitte zu hören: „Tut alles, was ich Euch von Gott erzählt habe.“ Das Wichtigste dabei: „Dass ihr in meiner Liebe bleibt.“

Augsburgs Bistumspatron, den heiligen Bischof Ulrich (890–973), stellte Bischof Bertram als Vorbild für alle Menschen von heute heraus. Er habe verstanden, was es heißt, in Jesu Liebe zu bleiben. Er habe nämlich armen Menschen geholfen, auch sich in schweren Zeiten für den Frieden stark gemacht. Als ein „besonderer Freund Jesu“ habe er „mit dem Ohr des Herzens“ ein offenes Ohr für die Not der Menschen gehabt. Wo immer er im Bistum Augsburg unterwegs gewesen sei und die Menschen besuchte, habe er nicht nur von der Frohen Botschaft Jesu erzählt, sondern auch mit ihnen gegessen und das Essen mit armen Menschen geteilt.

Was der Bischof in seiner Predigt sagte, hatte die Theatergruppe der CAB-Caritas aus Mering in einem kleinen Theaterstück vor dem Alter aufgezeigt. In einer Zeit der Zerstörung, des Leides und Hunger sowie großer Mutlosigkeit sei er es gewesen, der selbst keine Gefahr scheute und zu den Menschen reiste, um ihnen zu helfen.

Am Ende sagte eine Teilnehmerin: „Schön war’s mit dem Bischof.“ Und ein junger Mann fügte hinzu: „Das war heute mal was Anderes.“ Dazu beigetragen haben der Johannes-Chor der Stiftung St. Johannes aus Marxheim – Schweinspoint sowie der Chor der Regens-Wagner-Stiftung aus Lautrach. Sie hatten „ihren“ Wallfahrtsgottesdienst stimmlich und instrumental begleitet. Nachdem Bischof Bertram den Segen mit dem Ulrichskreuz gespendet hatte, zogen die nahezu 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit dem Bischof von der Ulrichsbasilika über den Vorplatz in den Garten des von Haus Sankt Ulrich. Dort wartete ein Imbiss und Getränke auf sie.

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Foto: Caritas Augsburg / Bernhard Gattner

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Die Theatergruppe der CAB-Caritas aus Mering führte vor dem Altar in der Ulrichsbasilika ein kleines Theaterstück auf und erzählte davon, dass der Augsburger Bistumspatron trotz aller Zerstörung, des Hungers und Leides den Menschen Mut machte, indem er ihnen in ihrer Not half. (Foto: Caritas Augsburg / Bernhard Gattner)