15. Juli 2024
Ein großer Bischof für große Briefe
Dass der Bistumspatron Ulrich in seinen 50 Amtsjahren als Bischof von Augsburg ein großer Bischof gewesen ist, darüber bestehen wohl kaum Zweifel. Vielleicht deshalb hat die an diesem Mittwoch vorgestellte Sondermarke der Deutschen Post auch einen Wert von 275 Cent – denn damit werden die großen Briefe (bis 1.000 Gramm) verschickt. In einer Feierstunde im Fürstenzimmer des Augsburger Rathauses nannte Bischof Bertram die Briefmarke eine „Erinnerung an den heiligen Ulrich, die zu einem Auftrag für uns alle werden soll.“
Denn das vor einem Jahr gestartete Jubiläumsjahr anlässlich des elfhundertsten Jahrestages der Bischofsweihe und des 1.050. Todestages Ulrichs sollte, so der Bischof, „keine historische Rückschau sein, sondern dazu dienen, das soziale, mutige und europäische Wirken des heiligen Ulrich zu erkennen.“
Bernd Kränzle, Dritter Bürgermeister der Stadt Augsburg, bestätigte in seinem Grußwort, dass dieses Ziel erreicht worden sei: „Im Bewusstsein der Bevölkerung hat das Jubiläum reichen Anklang gefunden, großen Nachhall und viel Dankbarkeit.“
Die Veröffentlichung der Sonderbriefmarke setzt einen späten Höhepunkt in den zwölf Monaten des Ulrichsjubiläums, das am kommenden Sonntag enden wird. Die Idee dazu hatte der Bischof selbst, im ehemaligen Finanzminister Theo Waigel fand er einen prominenten Fürsprecher. Dieser setzte sich im für die Briefmarken der Deutschen Post zuständigen Bundesfinanzministerium für die Idee ein und hatte Erfolg.
Gestaltet hat die Briefmarke der bei Freising lebende Design-Professor Peter Krüll, der als Vorlage die vom Augsburger Fotografen Ulrich Wagner abgelichtete Bronze-Skulptur des Heiligen vor dem diözesanen Tagungshaus „Haus St. Ulrich“ benutzte. Die Skulptur hatte der Münchner Bildhauer Klaus Backmund im Jahre 1993 anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Heiligsprechung Ulrichs geschaffen.
Die Briefmarke, die in einer Auflage von 1,1 Millionen Exemplaren produziert worden ist, ist ab sofort in allen Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich. Bischof Bertram freute sich bereits während der Feierstunde im Rathaus, dass er schon eine Postkarte mit der Marke erhalten habe – „überfrankiert“, wie er schmunzelnd sagte, aber ein schönes Signal: „Versenden wir den heiligen Ulrich und damit seine Botschaft an möglichst viele Menschen!“